T.A. Goldilockszones contact Phoenix

 

 

2.0. "Goldilocks-Zones" in der Wissenschaft / LHC und LISA.

 

Michio Kaku beschreibt in seinem Buch "Im Paralleluniversum - Eine kosmologische Reise vom Big Bang in die 11. Dimension", im Kapitel acht "Ein Designer Universum?" ein berührendes Erlebnis aus seiner Kindheit:

 

"Als ich in die zweite Klasse ging, machte meine Lehrerin eine Bemerkung, die ich nie vergessen werde. Sie sagte: >Gott liebt die Erde so sehr, dass er ihr genau den richtigen Abstand von der Sonne angewiesen hat.< Als Sechsjähriger war ich von der Einfachheit und Wucht dieses Argumentes wie erschlagen. Hätte Gott die Erde zu nahe an die Sonne gerückt, wären die Weltmeere verdampft. Sie schloss daraus nicht nur, dass es Gott gab, sondern auch, dass er gnädig war und die Erde so sehr liebte, dass er ihr genau den richtigen Abstand von der Sonne gab. Das machte tiefen Eindruck auf mich.
Heute sagen die Forscher, dass die Erde in der >Goldilocks-Zone< der Sonne liegt, gerade so weit von ihr entfernt, dass das Wasser, das >universelle Lösungsmittel<, flüssig ist und damit die Voraussetzung für die Entwicklung der chemischen Substanzen des Lebens gegeben sind."

 

Die Erde und wir Menschen liegen aber nicht nur in der Goldilocks-Zone der Sonne sondern noch in der Goldilocks-Zone des Mondes, der Planetenmassen, der Planetenbahnen, der Milchstrasse, usw... 

Ob es nun Gott ist, oder der Zufall, der unsere Erde in den Genuss so vieler Goldilocks-Zonen kommen lässt, diese Entscheidung sei jedem Einzelnen überlassen. Fest steht, dass äußerst viele Parameter stimmen müssen um solch ein Wunder der Schöpfung entstehen zu lassen und zu erhalten...

Die Suche nach weiteren erdähnlichen Planeten führt derzeit dazu, dass etwa alle zwei Wochen ein neuer Planet gefunden wird. Keiner jedoch existiert in einer Goldilocks-Zone. "In fünfzehn bis zwanzig Jahren wird die NASA ein Interferometer in eine Umlaufbahn schicken, das in der Lage sein wird, noch kleinere, erdähnliche Planeten im All aufzuspüren."

Die nächste Generation der Interferometer heisst LISA (Laser Interferometer Space Antenna) und wird im nächsten Jahrzehnt von der NASA und der Europäischen Weltraumbehörde in den Weltraum geschickt. Drei Satelliten sollen in einer Erdentfernung von 50 Millionen Kilometern die Sonne umkreisen und ein gleichseitiges Dreieck bilden. LISA soll, als der leistungsfähigste Gravitationswellendetektor, das Universum im Alter von einer billionstel Sekunde betrachten können. "Die >Fingerabdrücke< der Gravitationswellen, die im Augenblick des Urknalls selbst entstanden, müssten eine Entscheidung zwischen Inflationstheorie und konkurrierenden Theorien herbeiführen." Dieser Satz lässt mich wieder an das projekt999fein denken. Die Fingerabdrücke der Sozialen KünstlerInnen in Feinsilber und Feingold. Der Mensch in seinem so Sein, seine kreative Urkraft - die Schöpfung wird haptisch nachvollziehbar. Fühl- und spürbar... so Wahr und damit ganz einfach Pur und Schön... ein Kleinod im wahrsten Sinne von Odem... (...hier mein herzlicher Dank an Hr. Dir. Dr. W.)

 

Als Gegenpol zum goldenen Zeitalter der Kosmologie führt mich mein Blick zum Mikrokosmos, dem goldenen Zeitalter der Quantenphysik.
Der LHC (Large Hadron Collider) ist der Weltgrößte Teilchenbeschleuniger, welcher im CERN in Genf gebaut wird und Ende 2007in Betrieb gehen soll. Es werden Teilchen mit gewaltigen Energien zusammenprallen, die es seit dem Urknall nicht mehr gegeben hat. Energiedimensionen von 14 Billionen Elektronenvolt sollen das Higgs Boson bzw. Higgs Felder entdecken. Das Higgs Feld ist in den GUT's (Grosse Vereinheitlichte Theorien) der Ursprung der Masse. Man hofft auch "Schwarze Minilöcher" und Belege für die Supersymmetrie zu entdecken. Meine künstlerische Sichtweise konzentriert sich beim LHC auf die Zahl "27" und auf meine 1993 realisierte Aktion "Erdkraft  GUTkraft - die Geburt des Teilchens der Menschlichkeit". Der enorme Speicherring hat einen Umfang von 27 Kilometer. Die Spulen müssen auf minus 127 Grad abgekühlt werden. Das Jahr 2007 gilt für mich als das Erneuerungsjahr meiner künstlerischen Tätigkeit am "Erweiterten Goldbegriff". Den LHC und LISA beschreibt Michio Kaku auf Seite 369 so: "Der LHC ist eine wahrhaft gigantische Anlage. Während LIGO und LISA die Grenzen in puncto Empfindlichkeit austesten, ist der LHC das Nonplusultra an brutaler Kraftentfaltung".
Diese spannungsgeladenen Dimensionen vergleiche ich für mich mit dem polarisierten Goldbegriff. Wenn nun das goldene Zeitalter der Forschung angebrochen sein soll, dann braucht es für das wahre Gold dieses Zeitalters das "Soziale Gold" als gebührenden Ausgleich von Wissenschaft und Menschlichkeit.
So hoffe ich hier, als ehemaliger "Goldhoff" - sanft kontaktierend mit der Büchse der Pandora...
 
1980 wollten die USA einen noch größeren Teilchenbeschleuniger mit 40 Billionen Elektronenvolt und 80 Kilometer Umfang bauen, den SSC (Superconducting Supercollider). Um einen verständlicheren bildhaften Eindruck über diese Dimensionen und die Tragweite der "Erdarbeiten" zu erhalten möchte ich hier einen Nebenabsatz von Michio Kaku (S. 372) zitieren:
 

"In den letzten Tagen der Anhörung, die über das Schicksal des SSC entscheiden sollten, fragte ein Kongressabgeordneter: Was werden wir mit dieser Anlage finden? Leider lautete die Antwort: das Higgs-Boson. Man hörte förmlich die Unterkiefer herunterklappen; elf Milliarden Dollar, nur um noch ein Teilchen zu finden? Eine der letzten Fragen wurden von dem Republikaner Harris W. Fawell aus Illinois gestellt: <Wird uns das helfen, Gott zu finden?> Woraufhin der republikanische Abgeordnete Don Ritter aus Pennsylvania hinzufügte: <Wenn die Maschine das wirklich leistet, überlege ich's mir anders und bin dafür.> Leider erhielten die Kongressabgeordneten keine schlüssige, überzeugende Antwort von den Physikern. Infolge dieses Vorfalls und anderer Pannen in der Öffentlichkeitsarbeit wurde der SSC gestrichen. Der US-Kongress hatte uns eine Milliarde Dollar bewilligt, um ein Loch für die Anlage zu graben. Nun strich er das Projekt und bewilligte uns eine weitere Milliarde, um das Loch zu füllen. In seiner unendlichen Weisheit hatte der Kongress uns zwei Milliarden Dollar gegeben, um ein Loch zu graben und es wieder aufzufüllen, womit es das teuerste Loch in der Geschichte wurde. (Persönlich denke ich, dass der arme Physiker, dem die Frage nach Gott gestellt worden war, hätte sagen sollen: <Euer Ehren, vielleicht finden wir Gott, vielleicht auch nicht, aber unsere Anlage wird die größte menschenmögliche Annäherung an Gott bringen, egal, wie Sie dieses Wesen nennen wollen. vielleicht wird sie uns das Geheimnis seiner größten Tat, der Erschaffung des Universums, enthüllen.>)."

 

Wie Wissenschaft und Phantasie oft gemeinsam zu neuen Erkenntnisse und innovativen Leistungen führen können, wie Realität und Märchen in ihrem tiefsten Kern oft Gemeinsames zeigen, so stammt auch der wissenschaftliche "Goldilocks-Zone" Begriff aus der Märchenwelt: "Goldilocks and the Three Bears"

 

2.1.  Goldilocks(zones) im Märchen...

 

Das Märchen "Goldilocks and the Three Bears" beinhaltet den pädagogischen Aspekt der Achtung von fremden Eigentum.
Das Mädchen, genannt "Goldlöckchen", lief seiner Mutter davon, ging in den Wald und betrat das leere Haus der drei Bären, welches diese kurz verließen, da ihr Essen noch zu heiß war. Goldlöcken versuchte den Brei. Der Eine war zu heiß und der Andere zu kalt, der Brei in der kleinsten Schüssel war gerade richtig und wurde aufgegessen. Der eine Stuhl war zu hart und der andere zu weich, der kleinste Stuhl war gerade richtig und zerbrach wie sie sich darauf setzten wollte. Auch war das eine Bett zu hart und das andere zu weich. Das Bett des kleinen Bären war genau richtig. Sie schlief darin ein, erschrak als die Bärenfamilie zurückkam und lief davon. Der kleine Bär aber war sehr unglücklich...

 

So wie sich das Gold durch die Märchenwelt zieht, von Glück und Unglück, von Freud und Leid, von Macht und Abhängigkeit erzählt, so ambivalent ist auch die Verwendung des Goldbegriffs bei der Suche nach passenden Situationen für intelligentes Leben. Sollte einmal eine Goldilocks-Zone gefunden werden, vielleicht sogar mit Lebensformen, wie würde damit umgegangen werden? Intelligent? Wie weit würden Eroberungsdrang und Machtgier die Achtung vor dem Fremden beeinflussen? Täten sich wieder so genannte "Goldgruben" für die Wirtschaft auf? Der Ertrag muss passen - Achtung vor Leben = sekundär, naiv und nebensächlich...? Hauptsache positiv = Rendite erträglich!  Welche staatliche Fahne müsste als Erste gehisst werden? ...um, ach so vergängliche, Besitz-Macht zu repräsentieren... Was zeigt uns die Geschichte der lange unbekannten, frühen Gold(i)lock(s)-Zonen" auf dieser Erde - wie z.B. die Eroberung Südamerikas? Die Goldgefüllten Galeonen der Konquistadoren. Die historische Frage "Wo ist das Gold ?" führte zu abgehackten Händen und abgeschnittenen Zungen der Inkas. Das massiv goldene Altarbild in der Kathedrale von Sevilla ist aus diesem Inkagold... Meine symbolische Bildvorstellung der historischen Wasserfahrzeuge sieht so aus: Vorne das Kreuz, in der Mitte die Musketen geschultert und im Heck den Schmelzofen für das Beutegold... Wessen Sessel werden die Forscher zerbrechen, wessen Brei wegessen? Ist alles fest im Griff, gut konzipiert und bestens abgesichert? Oder müssen die Wissenschaftler später doch aus dem fremden Bettchen flüchten? Und dann... wohin? Was wird uns das Goldene Zeitalter bringen? Bringt uns mehr Wissen, mehr Menschlichkeit? Ist das Versagen des Intellekts nicht mit der Geschichte des 2. Weltkriegs und des Holocausts bewiesen?
 
... und nochmals Wissenschaft
Die Bedeutung des Goldes im meist unsichtbaren, utilitären Bereich ist auf Grund seiner metallurgischen Eigenschaften beträchtlich. Feingoldene Bonds in den IC's der Computer. Gold in der Nanotechnologie. Gold wird im  Bereich der Gentechnologie als molekulares Geschoss für die Genkanone verwendet... Gold auf den Chips der Kreditkarten. Gold auf der österreichischen e-Card... Die Gesellschaft wird kälter. Die Reichen werden reicher, die Armen ärmer, die Mittelschicht schwindet... Wo bleibt der Mensch - die Menschlichkeit / das Soziale Gold ? Es bleibt zu hoffen das uns LISA und der LHC nicht nur Theorieunterstützende Ergebnisse im wissenschaftlichen Bereich bringen werden sondern auch ein wenig spirituelle/wärmende Nahrung für die (5 Milliarden?) Herzen. Energie wäre genug vorhanden... wie sieht es mit der humanitären Transformation aus? Vielleicht bringen die neuen Werkzeuge der Forschung, quasi als Nebenprodukt, erste Hinweise auf ein märchenhaftes "Teilchen der Menschlichkeit", oder muss auch noch das gar so passende Bettchen der Forscher zerbrechen?
 

Forschung ist faszinierend, spannend und wichtig. Sie ist die treibende Kraft der menschlichen Weiterentwicklung. Wie auch die Kunst für die Entwicklung der Menschheit und ihre ethischen Werte eine unabdingbare Position einnimmt. Ein Leben ohne Märchen und Phantasie, ist dies vorstellbar? Wenn ja, dann Kalt und traurig... Wenn nein, dann gibt es Hoffnung. Hoffnung auf dem Weg zur Typ-I.1. Zivilisation (derzeit sind wir auf der primitiven Stufe 0,7). Es verspricht uns diese planetarische "Typ-I-Zivilisation eine Zeit beispiellosen Friedens und Wohlstand". Um diese Stufe der Zivilisation zu erreichen muss es für die Menschheit Hoffnung geben. Die Hoffnung in der Überwindung der "...drohenden Kräfte der Entropie (Treibhauseffekt, Umweltverschmutzung, Nuklearkrieg, Fundamentalismus, Krankheit...) (...) Doch Friedrich Nietzsche hatte völlig Recht, als er sagte, dass uns stärker macht, was uns nicht umbringt. Unser schwieriger Übergang von Typ 0 zu Typ 1 wird sicherlich eine Feuerprobe sein, die mit zahlreichen grausigen Fastkatastrophen angereichert sein wird. Wenn es uns gelingt, diese Bewährungsprobe erfolgreich zu bestehen, werden wir stärker sein, genauso wie man geschmolzenen Stahl durch Hämmern härtet." (S. 410)

 

Sollte diese Zeilen ein Wissenschaftler des CERN lesen, ich würde mich auf eine Kontaktaufnahme zu einem Sozialen Gold-Kunstprojekt im spannungsgeladenen Feld von Wissenschaft und Menschlichkeit freuen... Vielleicht mit "Sozialem Gold und gehämmerten Stahl...". Da ich noch zum primitiveren Teil der Rasse zeitgenössischer Künstler gehöre, hier mit der Bitte auf deutschsprachige Kontaktaufnahme.

 
Weiteres wissenschaftliches Gold der Zukunftsperspektiven:
 

Typ-I-Zivilisation

"...Heute kostet jedes Kilo, das man in die erdnahe Umlaufbahn bringen will, 10.000 bis 40.000 Dollar. (Stellen Sie sich John Glenn aus purem Gold vor, und Sie bekommen eine Ahnung davon, wie kostenaufwendig die Raumfahrt ist.)..." (S. 411)

Typ-IV-Zivilisation

"Nikola Tesla, ein Genie der Elektrizität und Konkurrent von Thomas Eddington, hat sich viele Gedanken darüber gemacht, wie man die Energie des Vakuums nutzbar machen könnte. Er glaubte, das Vakuum berge ungeheure Energiereserven. Wenn es jemandem gelinge, diese Quelle anzuzapfen, würde er die menschliche Gesellschaft revolutionieren. Allerdings wäre es äußerst schwierig, die phantastische Energie zu gewinnen. Sie können es mit der Goldsuche in den Weltmeeren vergleichen. Dort gibt es vermutlich mehr Gold als in Fort Knox und allen anderen Schatzkammern der Erde zusammen. Allerdings sind die Kosten für die Goldgewinnung auf einem so großen Gebiet unerschwinglich. Daher ist das Gold, das im Meer liegt, nie gefördert worden." (S.419)

 
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