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Einleitung
  Die Inspiration zur Stationierung des 33. Transformators - auf Patmos - erschien mir am 2. April 2007 in der Wohnung meines verstorbenen Onkels, des Priesters Prof. Karl Angerbauer.
  Im Auftrag meiner Tante erfüllte ich schweren Herzens die Wohnungsauflösung. Das Gefühl im Sinne meines Onkels meine Handlungen zu setzen begleitete mich konstant. Überall stieß ich auf Spuren meines Vaters, meiner Familie, meiner Vergangenheit. Ich versuchte die Aufgabe mit archäologischer Tendenz zu betrachten und archivierte die Schrank- und Ladeninhalte originär, ohne eingreifend zu sortieren und zu selektieren. Seine umfassende Bibliothek christlich, philosophischer Literatur und die umfassenden Schriftstücke zu seiner leider nie vollendeten Doktorarbeit über das Thema der Unsterblichkeit, fanden Platz in über 70 Übersiedlungskartons. Ich beschloss, im Sinne meiner Familie, die Materialien meines Onkels später in Kunst zu transformieren. "Exquisit und Formschön" lauteten seine so oft verwendeten Worte - so wird auch der Titel des Projekts, als ein work in progress, heißen.
  Das Herzstück in seinem Arbeitszimmer war sein Schreibtisch. Nach seinen Plänen geschaffen, mit spirituellem Formhintergrund, wie die meisten Dinge in seiner geliebten Wohnung. Als ich die Laden des Schreibtisches geräumt hatte und sie aus dem Korpus zog, zeigte sich eine Zeitschrift, die hinter die Laden gerutscht war.
 
  Es handelt sich dabei um die Publikation "Christliche Kunstblätter" aus dem Jahr 1957. Das Titelblatt zeigt das Detail eines Tabernakels den mein Vater, Prof. Johann Angerbauer, für die Pfarrkirche in Gampern anfertigte. Thema des Details ist: "Johannes, der Seher von Patmos". Aus der Zeitschrift ragten Druckunterlagen zu einer, meines Wissens nicht realisierten, Kunstpostkarte in den zwei Druckfarben Schwarz und Gold.
Das Bildthema der Kunstkarte war das gleiche wie auf dem Titelblatt. Im geplanten und bereits im Andruck vorhandenen Bildtext mit dem Titel des Werks und den Namen meines Vaters fügte mein Onkel, mit Bleistift, den Vermerk "+ 1977" ein. Die Realisierung der Kunstkarte war also vor und nach dem Tod meines Vaters von meinem Onkel in Planung.
  1957 - 1977 - 2007...    50 Jahre / Gold
 
  Das Ziel für die Stationierung des 33. Transformators, am Freitag, dem 27. Juli 2007, war für mich Augenblicklich klar: die griechische Insel Patmos.
Die Widmung dieser Handlung war somit auch gegeben: eine Hommage an meinen "Onkel Karl" und meinen Vater "Johann Angerbauer".
  Ich beschloss: so wie das Ortszeichen unerwartet auf mich zukam, so unbefangen, möglichst ohne Information und Grundlagenarbeit, werde ich auf mein Ziel zugehen. Die "goldenen" Wegzeichen werden sich, wie schon so oft, im einfachen Beschreiten zeigen.
  Am Weg liegende, sich meldende, Relikte werden später in "Goldminen-Arbeiten auf Papier" eingearbeitet. Die Thematik der Arbeiten wird sich im Rahmen der 33. Handlung zeigen.
  Zwei Themenschwerpunkte zeichneten sich mit der Ortswahl Patmos schon von Anfang ab: Einerseits ist Patmos die " Insel der Offenbarung, die Insel der Johannes Apokalypse", andererseits ergibt sich durch die schwierige Erreichbarkeit von Patmos, die am nächstliegenden nur über den Seeweg von Kos möglich ist, mit Kos die thematische Korrelation zur vorangegangenen 32. Stationierung in Salzburg, welche Paracelsus gewidmet ist. Kos, als die "Insel und Wirkstätte des Hippokrates" und als bekannte, touristisch dominierte, Urlaubsinsel.
  Die Realisierung der Kunstpostkarte ist in Planung.

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