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  Dead End - Erich Fröschl
     
 

G14 Dead End - Erich Fröschl

     
Titel:  
  "Geschichte"
Material:  
  Druckgrafik
Zugänge:  
   
 

geschichten tragen sich zu / bauen sich auf in den / erinnerungen und nützen /

sich ab in den erzählungen / und den bildern die / entstehen fern der momente /

des geschehens sind sie / baupläne des schilderns / mit worten die keiner /

Verletzung gerecht werden / schmerzen gegossen in die / wundmale der bitterkeit /

die nicht spüren kann / unter den schichten / der geschichten liegend / erdrückt /

gibt es keine geschichte

 

Die Druckgraphiken der Serie druckschichten bauen sich Schicht für Schicht auf, ohne auf ein bestimmtes Ziel ausgerichtet zu sein. Kupferplatten zu Fragmenten verätzt, mit Schrift versehen, durchlöchert und auf transparentes Papier als Zwischenlage gedruckt; überwalzt, ausgelöscht um darüber Frottagen zu legen, in denen der Untergrund dann doch wieder schemenhaft zu sehen ist. Auf dem Drucktisch verbleibende Farbreste bildeten die Basis für Abzüge, die sich konkreten Deutungen entziehen und in ihren Schichtungen genügen. Dann aber auch Ansätze zu Formulierungen, bildhaft, ebenso wie als Zitate eingefügt, ergeben sie Chiffren, die Assoziationen erwecken. Gequetschtes, unter hohem Druck verformtes Druckbütten suggeriert Verletzungen, aber auch Verzerrungen, die den Abdrücken ihren zugedachten Platz streitig machen. Dennoch sind es narrative Konstruktionen, die aus Fragmenten zusammengesetzt sind und den Betrachter zur Korrektur anregen sollen; was sich als glaubhaft durchsetzt, obliegt seinem Auge und seiner Widerlegung.

 

Somit sollen diese Arbeiten der Versuch sein, Geschichte nicht als innerweltliche Erfüllung, die letztlich in einem gnostischen Schema endet, zu sehen, sondern als fortschreitendes Gebilde, das uns wenig lehrt, außer die Tatsache, dass sich Menschen zu allen Zeiten ebenso geängstigt wie sich gegenseitig gequält haben. Sie haben sich gemartert und das Leben schwer gemacht und es weitgehend nicht verstanden, die Schönheit der Welt, die diese zweifellos hat, zu achten und zu genießen.                                      Erich Fröschl

 

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