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Mit „Social
Gold – No Name“ ist ein Kunstprozess, der 1997 in Linz begonnen und
sich über Steyr, Linz, Sierning, Traiskirchen, Osnabrück kontinuierlich
weiterentwickelt hat, wieder nach Linz zurückgekehrt, um sich mit seinem
Ursprung zu vereinigen.
Johannes Angerbauer-Goldhoff, der schon mehrmals - zuletzt mit einer
Installation im Rahmen des „Andere Engel Höhenrauschs 2016“ - in der
Galerie der Vereinigung Kunstschaffender OÖ vertreten war, widmet sich
in seinen Arbeiten der Materialität und ambivalenten Idealität des
Elements Gold und der an ihm haftenden Verflechtung von Glanz und Leid
in Menschheitsgeschichte und Gegenwart.
Bodengold-Objekte aus blattvergoldeten Glastafeln
der vier Allgemeinen Telefonbücher für Oberösterreich, die er 1997 bei
der Großinstallation „Goldene Empore“ im Linzer Design Center von den –
dadurch zu Mitgestaltern und Künstlern gewordenen – Besuchern „mit Füßen
treten“ ließ, hat er zu Wandobjekten transformiert, die in der
Ausstellung erstmals in vier Variationen öffentlich zu sehen
sind. Mehr als 36.000 Linzerinnen und Linzer können sich namentlich
verewigt finden, teilweise auf immer noch goldbedeckten, teilweise auf
ganz oder fragmentarisch abgeschabten Objekten, in denen die Namen -
sonst Namenloser - und ihre Geschichte, die seit fast zwanzig Jahren
unter dem blendenden Glanz des Goldes verborgen war, wieder ans Licht
treten.
Von
2. - 9. Oktober 2017 wird der in ihnen ablaufende Kunstprozess unter dem
Titel „20 Jahre Goldene Empore“ im Linzer Design Center fortgesetzt.
Die
aktuelle Ausstellung entwickelte und gestaltete Johannes
Angerbauer-Goldhoff in Zusammenarbeit mit dem KollektivNN (sprich: No
Name), einer offenen Gruppe kunstschaffender und kunstaffiner Menschen
rund um die oberösterreichischen NoNames Daniel Hilgert und Andreas
Schönangerer, sowie den Textilkünstlerinnen der biZZikletten, Johanna
Hölldobler und Karin Waltenberger, deren Schwerpunkt auf Projekten
liegt, die sich in ihrer Positionierung vom Modediktat abheben, bis hin
zu Objekten in Verbindung mit Räumlichkeiten. Die biZZikletten
bereichern die Ausstellung mit Textilobjekten und der NoName
Künstler-Ausstattung bei der Eröffnung.
Die
Protagonisten des KollektivNN, die zuletzt Johannes Angerbauer-Goldhoffs
Installation „Goldene Zeit-Verschiebung“ beim „ZEIT-Kulturextra 2016“
der Stadt Osnabrück (Niedersachen) mit interaktiven Beiträgen
erweiterten, sind bei der Ausstellung mit Feedback-Positionen auf Arbeit
und Person(en) vertreten. Ein noname.txt „Flucht Gedicht“ kann, von
Gabriele Deutsch vertont, abgerufen und gehört werden.
Zwei
ihrer Eröffnungshandlungen bei der Vernissage – das Ausschenken
(Künstler=Kellner) von hochkarätigem Gold-Sekt, wie süßen/sauren
Goldsnacks, auf einem ambivalenten
Zeit-Servierwagerl
und ein schlafendes Kind aus Seife, das in einem Wasserbecken versenkt
wird – reflektierten auf den Kunstprozess in Osnabrück, der auch durch
Feedback-Selfies von einer dortigen Installation und der
Weiterverarbeitung der aufgelösten Seife zu erwerbbarem Waschmittel in
der Rauminstallation fortgesetzt wird - Kernseife.
In
der KollektivNN Installation „Der Schaber“ wird Johannes
Angerbauer-Goldhoff selbst thematisiert und ist während der gesamten
Ausstellungsdauer als Kunstobjekt permanent anwesend...
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