SOCIAL GOLDEN EYE - My Tribut to Conchita Wurst -
Wandobjekt
Einer Einladung zur Teilnahme an der FAIRsteigerung
(26.9.2015, in Waidhofen
a.d. Ybbs) gerne folgend, dachte ich spontan an die kürzliche
Beteiligung am GOLD Life Ball mit meiner 4-teiligen "Social Gold
Carpet" Bodengold Installation im Arkadengang des Wiener
Rathauses und eine diesbezügliche thematische Einbindung für meine
Werkspende. Ich dachte an eine mögliche Überarbeitung eines der Life
Ball Plakate mit dem mir besonders zusagenden Zitat: "Freiheit
wächst wo Regeln brechen".
Das Motiv "Conchita Wurst als Klimts Goldene Adele" erweckte in mir ganz
besondere Gefühle in Richtung Gold und Zeit. Das Bildnis der
Adele Bloch-Bauer und deren schmerzhafte, für den Staat
Österreich peinliche, Geschichte der Restitutionierung an Maria Altmann
mußte ich in stringenter Weise mit der Nazigold Thematik assoziieren.
Dass der Titel meines Werks "Mein Tribut an Conchita Wurst"
lauten würde war mir sofort klar. Ich wußte bereits vor der
Endentscheidung des ESC, dass Conchita als Siegerin daraus hervorgehen
wird. Es war nicht nur ihre wunderbare Performance, es war ihr goldenes
Kleid, das dieses Gefühl in mir nachweislich hervorrief.
Nachdem ich das Plakat online bestellt und
erhalten hatte überliess ich die erwartete Inspiration meiner
prozessorientierten Konzept Arbeitsweise. Das Plakat sollte auf meiner
Arbeitsfläche ruhen und wirken.
Darauf hin meldete sich völlig unerwartet ein Holzstück, das über Jahre
einmal hier und einmal da lag oder hing. Ein Relikt das
auf seinen Moment der Kunsterweckung "wartete". Ein Social Gold
Relikt aus der 37. Transformatorhandlung im
alten Römersteinbruch, dem Veitelbruch des Salzburger Untersbergs.
Am Freitag, den 27. November 2009, trat dieses einfache Holzstück, mit
einem Astloch, in meinen Kunstweg ein. Ich nahm es auf, gedankenlos,
einfach so. Als ich durch das Astloch blickte überkam mich damals ein seltsames
Gefühl von Zeit und Raum. Dies teilte ich damals auch meiner Begleiterin
mit.
2009
Freitag, 27. Nov. 2009, am Fuße des Salzburger
Untersbergs
Ich liess mich am 27. November 2009 auf dem Kunstweg treiben. Treiben
und leiten zum geeigneten Ort für die 37. Rückgabe
des Goldes an die Erde. Zwölf vergoldete Baumblatt Segmente warteten
darauf der Natur übergeben zu werden. Katharsis. Ein goldener Kreis
schliesst sich seit 1989, an jedem Freitag der auf den 27. fällt. Diese Blattsegmente stammten aus
12 getätigten Handlungen bei und in den zwölf Untersbergkirchen.
Durch diese 37. Transformator Stationierung fand eine symbolische
Verbindung der zwölf Kirchen mit dem Untersberg statt. Gedanken an
das Gold der Kreuzzüge, das Gold der Konquista, wie das Gold des
Vatikans und aller Religionen, gingen mir bei diesen
Kirchenreisen immer wieder durch den Sinn.
Kurz nach dem Auftauchen, bzw. dem "Eintreten" des Holzstücks
in meinen Kunstweg, zeigte sich der richtige Ort für die 37. Handlung.
Ein alter Römersteinbruch,
der Veitelbruch, am Fuße des Salzburger Untersbergs. Hier die originale
YouTube Dokumentation, kurz nach der Übergabe der Goldblatt Fragmente an
das Quellwassers des Veitelbruchs:
Freitag, 27. Nov. 2009, Veitelbruch, Untersberg, Salzburg.
Ungeschnitten mit Originalton.
Sechs Jahre später zeigte sich nun das hölzerne
"Social Gold Relikt" als exakt passendes Werkstück für das Wandobjekt
"Social Golden Eye".
2015
Ein einfaches Holzstück sprengt im wahrsten Sinne
des Wortes den Rahmen. Bricht die Regeln von Markenrecht und
Markenschutz, von Kunsturheberrecht und Kunstrechtverletzung. Ein
Astloch als goldenes Monokel ermöglicht den klaren - den befreiten -
Durchblick auf Kunst und
Mensch, auf Gold und Zeit, auf Kunstweg und Freiheit.
Wie zurechtgeschnitten fügt sich das Holzrelikt
genau zwischen Conchitas Auge und das "T" am Ende von "WÄCHST"
ein. Es wächst aus dem "T" und öffnet die Augen. Es sprengt aber auch
den Rahmen und signalisiert damit "FREIHEIT" - FREIHEIT WÄCHST
WO REGELN BRECHEN !
"Social Golden Eye" - Goldene Freiheit.
Besonders jetzt, in einer Zeit wo Freiheit und Flucht tagtägliches Thema
sind... In einer Zeit wo Kriegstraumatisierte Menschen in Angst und Not
wie Tiere transportiert werden, und schlimmer noch, wie jeder weiss...
Das Life Ball Plakat ist nur im oberen Bereich auf
dem Bildträger geklebt. Nach unten hin darf man die Freiheit des Plakats
ein wenig verspüren. Ein Plakat ist beliebig Austausch- und Erneuerbar.
Das Relikt ist einzigartig. Als Material für den
Bildträger verwendete ich Linoleum Planken. Linoleum, ein natürlicher
Bodenbelag der nun zu einem Wandobjekt in den Farben
Rot-Weiss-Rot aufgerichtet ist - Conchita Wurst die neue
Kaiserin von Österreich, die Botschafterin für Akzeptanz und
Freiheit.
Das Wandobjekt ist in einem schwarzen Renaissance
Rahmen gerahmt. Insgesamt 97x97cm. Bildträger und Plakat sind mit einem
4mm Schutzglas (ESG) geschützt.
Das gesamte Wandobjekt ist hier bewußt
nicht abgebildet
Das Werk wird im Original für sich selber sprechen
"Dort
wo der Künstler und der Vorgang und die Umstände der Entstehung des
Werkes unbekannt bleiben, tritt dieser Stoß, dieses "Daß" des
Geschaffenseins am reinsten aus dem Werk hervor." M. Heidegger
Hier ist es das Werk das unsichtbar / unbekannt bleibt. Das Werk ist rein, steht im Vordergrund, der Künstler tritt zurück.
Life Ball Plakate auf From Austria
http://www.fromaustria.com/life-ball-plakat-conchita-wurst-goldene-adele-ellen-von-unwerth-freiheit-waechst-wo-regeln-brechen
