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Inspiration | ||
Ort: | ||
Ardagger Stift, Pfarrkirche zur Heiligen Margareta, im Hochchor unter dem Deckenfresko "Margareta wird mit Haken zerfleischt". |
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Zeit: | ||
3. Mai 1999, gegen 13.30 Uhr |
Wegbeschreibung zur Idee | |
Einer überraschenden Einladung der Kunststation Kollmitzberg zu einem Erstkontakt mit einem Manager der Placer Dome Goldminengesellschaft folgend, fuhr ich am 3. Mai 1999 in Richtung Ardagger, um den 14.00 Uhr Termin wahrzunehmen. |
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Eine gute Stunde zu früh im Bezirk angekommen, versäumte ich die Abzweigung nach Kollmitzberg und fuhr, mit dem Vorhaben ein Mittagessen im nächstgelegen Gasthaus einzunehmen, weiter. Ein Hinweisschild zum Kulturprojekt Die Säulen von Ardagger wies mir den Weg in Richtung Stift Ardagger. Wie es mein Kunstweg wollte hatte die Stiftstaverne Ruhetag, also folgte ich den Säulen und setzte meine Schritte in Richtung Stiftskirche fort. Es war dies mein erster Besuch des Bezirks Ardagger. | |
Ein golden strahlender Seitenaltar, eine Pieta, ein Schwert im Gold waren meine ersten Eindrücke. Gold, Leid und Schmerz des christlichen Bildwerks ließen mich wieder an meine Arbeit mit dem Goldbegriff denken. | |
Im Langhaus erblickte ich barocken Stuck und Deckenfresken. Von der goldenen Kanzel hingen aus Papier geschnittene Fallschirme mit Zeichnungen von jugendlichen "Fallschirmspringern". Als Gesichter dienten Fotoportraits - die der Schöpfer vermutlich. Das Fest der Firmung als Thema. | |
Meine nächsten Schritte führten mich zum Hochchor. Der Hochaltar, der goldene Tabernakel, darüber der gekreuzigte Christus vor einem schönen Kirchenfenster ließen mich verweilen. Seitlich vier grosse Ölgemälde. Leben, Tod und Verherrlichung Jesu. Mein Blick richtete sich nach oben. Ich erschauderte. | |
Eine weibliche Heiligenfigur im Zentrum des Deckenfreskos. An Stangen befestigte Haken bohren sich in ihre freigelegten Brüste. Schergen ziehen beiderseits an diesen Marterwerkzeugen. Zerfleischung, Enthauptung, die Qual dieser Darstellung im Angesicht des goldenen Hochaltars löste in mir vielfältige Gedanken an meine Arbeit aus. Mensch, Gold, Leid und Reinigung. Eine vergangene Arbeit, die T.A.03996, realisiert 1996 in den Frauenhäusern Linz, Wels und Steyr, ging mir wieder durch den Sinn. Zentrales Thema dieser Arbeit war aktuelle Gewalt gegen Frauen wie die Verstümmelung an Millionen von Frauen in den Ländern der 3. Welt. | |
Auch eine schon seit längerem geplante Arbeit zum Thema Sexualität, Gewalt, Gold und Internet spiegelte sich hier unerwartet im historischen Bildwerk christlicher Kunst. Sexualität, Gewalt, Gold und Kirche im digitalen Zeitalter. | |
Nach dem weiteren Besuch von Arbeiten zeitgenössischer Kollegen, welche in der Krypta, im Kreuzgang und im Innenhof installiert waren, verließ ich nach dem Erwerb der Broschüre "Stift Ardagger" den Kirchenraum. Pünktlich um 14.00 Uhr traf ich in der Kunststation Kollmitzberg ein. Bei meiner Erwähnung des Kirchenbesuchs erzählte mir Frau Egger, die Leiterin der Kunststation, von einem aktuellen Wettbewerb zu Ehren des Margaretenfensters. Ich bekundete mein allgemeines Desinteresse an Preisen und Wettbewerben. Die Idee an sich und deren Realisierung ist mein alleiniges Anliegen. In den folgenden interessanten Gesprächsstunden über Goldminen, "Grünes Gold" und soziale Kunst verging die Zeit wie im Flug und das Margaretenthema trat in den Hintergrund. | |
Am nächsten
Tag, den 4. Mai 1999, die 54. Handlung als T.A.05499 - "Aktion Aufzugsfahrt" im
Lastenaufzug der KUNSTHALLE.tmpSteyr. Für mich ein besonderer Tag: Der 10. Jahrestag der T.A.02b89 - Die Stationierung des 1. Transformators am Toten Meer in Israel. |
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Am 7. Mai, Abflug nach Miami. Am 12. Mai die Inspiration zur T.A.GOLDEN GATE. Am 20. Mai die Fixierung der Stationierung des 20. Transformators als T.A.05599 am Freitag, den 27. August in San Francisco... | |
Am 27. Mai, das
zweite Treffen mit Frau Egger im T.A.Büro in Steyr. Bei meiner Fahrt ins Büro lag die
Broschüre der Stiftskirche Ardagger noch immer auf der Konsole. Das Bild der gequälten Margareta im Fresko des Hochchors kam mir wieder in den Sinn. Historische, christliche Märtyrerdarstellung, das Margaretenfenster als romanisches Kunstwerk und deren zeitgenössisch, aktuelle Reflexion in Thematik und Material ließ die Idee zur "T.A. MARGARETA" reifen. Die Fixierung der spätzeitlichen Einreichung zum Wettbewerb "Hommage an das Margaretenfensters" war ein darauffolgendes Ergebnis im Gespräch mit Frau Egger. |
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Am Sonntag den 13. Juni 1999 fixierte ich diese Idee der "T.A. MARGARETA" als das "13. Minenfeld und die 56. Handlung" zur T.A.05699. Unabhängig vom Ausgang des Wettbewerbs. | |
Am 24. Juni fand die Vernissage zur Ausstellung mit den eingereichten Wettbewerbs Arbeiten mit der Sieger Bekanntgabe in der Kunststation Kollmitzberg statt. | |
Zum 25. Juni 1999 | Johannes Angerbauer, am 14. Juni 1999 |
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