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Kritik von Dr. Dr. Leopold Kogler | ||
in den Niederösterreichischen Nachrichten - NÖN Woche 26/2014 | ||
Goldobjekte voller Spuren | ||
Vergangene Zeiten I Johannes Angerbauer realisiert im Museum Arbeitswelt Steyr ein einzigartiges Projekt, wobei er Steyr zur Goldenen Stadt machen möchte. | ||
STEYR I Mit einer dreiteiligen Rauminstallation im Museum Arbeitswelt sorgt der renommierte Künstler Johannes Angerbauer für Furore und läutet mit diesem besonderen Projekt einen intensiven Denkprozess ein. Gold ist und war schon immer ein Werkstoff des Steyrer Künstlers. |
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Johannes Angerbauer widmet sich in seinen Arbeiten stets dem Werkstoff
Gold. In seiner aktuellen Rauminstallation thematisiert er den Zeitraum
1914 bis 1934 in Steyr, wobei der Künstler Gegenstände dieser vergangenen
Zeit goldig erstrahlen lässt. Foto: Katrin Auer |
Bei der großen Ausstellung zum Thema Gold im Belvedere konnte er beim Publikum viele Emotionen auslösen, dies gelingt ihm nun auch mit seinem neuesten Projekt, das sich ganz intensiv mit der Geschichte auseinandersetzt. | ||
Die vierteilige Bodengold Eingangsschwelle zur Ausstellung im Museum thematisiert den Zeitraum 1914 bis 1934 in Steyr. Sie soll die Spuren der Besucher aufnehmen und im Gold bewahren. Aufgerichtet und konserviert zu einem Triptychon und einem einzelnen Wandobjekt wird sich ab August dann ein spezifisches Werk zeigen, das die Steyrer Geschichte bis zur Gegenwart spiegeln wird. Dann hat Angerbauer ein eisernes Triptychon als Hommage an die "Alte Eisenstadt Steyr" realisiert. Diese drei Goldobjekte tragen menschliche Spuren, die in einer New Yorker Galerie, im City Bus von Freistadt und in einem Niederflur-Autobus in Steyr geschaffen worden sind. Zwischen den Fenstern hängen zudem zwanzig goldene Telefonbuch-Objekte aus dem Projekt "Die Goldene Empore". Besonders assoziationsreich ist das Projekt mit dem goldenen Chippendale Fauteuil. Mit einem hunderjährigen Servierwagen und Utensilien wie ein Foto seines Großvaters aus dem 1. Weltkrieg und diversen goldenen Versatzstücken setzt er ein zeitliches Spannungsfeld um. Eine spannende, prozessorientierte Ausstellung mit viel Nachdenkpotential. | ||
Zur Homepage von Dr. Dr. Leopold Kogler: http://www.leopold-kogler.at | ||