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Eröffnungsrede von Wolfgang Maria Reiter |
zur Raum/Zeit Installation "27 Jahre Social Gold Relikte" in der Galerie FORUM Wels |
"Über ein Ausstellungsprojekt im Museum Arbeitswelt in Steyr schreibt Dr. Dr. Leopold Kogler 2014 in den NÖN: „ … der renommierte Künstler Johannes Angerbauer-Goldhoff läutet einen intensiven Denkprozess ein.“ |
Und zu einem solchen fordert uns der Künstler auch in der Galerie Forum
Wels heraus. |
Johannes Angerbauer-Goldhoff sagt über diese aktuelle
Zeit-Rauminstallation mit Relikten und Werken aus 27 Jahren Arbeit am
Erweiterten Goldbegriff = Social Gold und der damit verbundenen „Rückkehr
des Goldes zur Erde“:
„Diese
Installation ist mit einer Zeitreise vergleichbar, die den Entwicklungsweg
einer Inspiration nachvollziehbar, spürbar macht. Die
starke Prozessorientiertheit meiner Arbeit spiegelt sich in
Relikten von Aktionen, Transformator-Handlungen und weiteren Ereignissen,
die in direktem Zusammenhang mit dem Wachsen der Idee des Erweiterten
Goldbegriffs - Social Gold im Einklang stehen.“ |
Der Besucher betritt die Rauminstallation über eine Bodengold-Schwelle,
schafft damit das aktuellste Zeit-Gold Relikt und wird so mit seinem
Fußabdruck, seinem persönlichen Auftreten, der individuellen Spur und in
Gemeinsamkeit mit anderen Menschen Teil dieser Inszenierung. |
Schon Anfang des Jahres hat der Künstler seinen Mittelpunkt hier in die
Galerie Forum verlegt, zurückgezogen nachgedacht, unter Ausschluss der
Öffentlichkeit ausgewählte Arbeiten seines bisherigen Lebenswerks
nacherlebt und als Ausstellung angeordnet. Relikt um Relikt wird seine
Lebensaufgabe spürbar. Ein wacher, ein mutiger Geist fordert sich und uns
heraus - kompromisslos und konsequent, unterzieht die Welt (eineinhalb
Jahrhunderte nach Richard Wagners Rheingold) einer kritischen Analyse,
wirft der Gesellschaft das Gold der Macht, der Unmenschlichkeit an den
Hals, fordert mit seinem sozialen Goldbegriff zu einem Reinigungsprozess,
zu einer Neubewertung unserer Einstellungen und menschlicher
Lebensbedingungen heraus - unermüdlich und intensiv. |
Unbeugsam beugt er seine eigene Existenz für eine Idee, der er sich ganz und gar verschrieben, ja ausgeliefert hat, ausschließlich der eigenen Erkenntnis Folge leistend. Diese Relikte aus 27 Jahren kennen kein Schweigen, auch wenn sie sich in manchen Fällen noch schweigend verhalten. Obwohl der Künstler niemanden verschont, agiert er nicht als erzürnter vorzeitlicher Prediger, der weltzerstörendes Feuer vom Himmel erbittet. Die Kunst bietet diesem radikalen Denker Wege und Wandlungs-Möglichkeiten, um an unsere menschliche Fortführung der Geschichte der Menschheit glauben zu können." |
wmr 2016 |
Wolfgang Maria Reiter ist seit 2001 Leiter der Künstlergilde Wels / Galerie Forum |
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