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3. Juli 1999

 Hinterglasbild Rückseite - Margareta Legende

 

 

 

Am Samstagabend zufällig eine Hinterglasmalerei der Hl. Margareta gefunden.

 Gewendet um hinter dem Glas den 13. Juli und eine Legende zu finden.

 

 

Die L e g e n d e:

 

Buchstabe S der Margareta Legende 

13. Juli

eit den Zeiten der Kreuzzüge ist Margaretha die große Nothelferin der Bauern, wenn ein Unwetter heraufzieht und die Mühe und Frucht eines langen Sommers zu vernichten droht, und ebenso rufen die werdenden Mütter zu ihr, wenn ihre schwere Stunde

kommt und die Schatten der Todesgefahr sie bedräuen. Was kümmert es den deutschen Bauer, daß Margaretha ein Mägdlein aus dem fernen Kleinasien war! Was stört es die deutsche Mutter, daß Margaretha schon mit fünfzehn Jahren als Jungfrau starb! Sie haben ungemessenes Vertrauen zu ihr, das sich von Geschlecht zu Geschlecht vererbt wie der Vorname, den abertausende unseres Volkes tragen.
 
     Angesichts solchen Vertrauens ist es gleichgültig, daß alles was wir von Sankt Margareth wissen, im blühenden Garten der Legende gewachsen ist. Es hat trotzdem Lebensrecht wie alle Dichtung des Volkes, die tiefer als jede Chronik in die graue Vorzeit hinabreicht und das aufbewahrt hat, was einst von Mund zu Mund überliefert wurde. So erzählt sie auch von der Tochter eines Götzenpriesters zu Antochia in Pisidien; Margaretha (Perle) hieß sie und war ihres Namens wert. Ihre Schönheit und der Liebreiz ihrer fünfzehn Jahre lockten manchen Liebhaber in das Haus ihres Vaters. Doch er geizte mit ihrem Anblick; denn er liebte sie abgöttisch und hütete sie wie seinen Augapfel. Wie aber flammte sein Zorn auf, als sie ihm sagte, das sie von ihrer Amme den Glauben der Christen angenommen habe! Seine Vaterliebe war in Haß verkehrt, es fehlte nicht viel, und er hätte sie mit eigener Hand erschlagen. Margaretha hätte sich vor seinen Drohungen in die Arme des Präfekten Olibrius retten können, des reichsten und mächtigsten ihrer Bewerber, aber sie wollte keinem Heiden angehören und erwartete in Demut ihr Schicksal, das Schicksal aller ertappten Christen. Mit Ruten und eisernen Kämmen zerfleischte man ihr auf der Folter Brust und Arme; im Kerker erschreckte sie der Teufel zuerst in Gestalt eines Drachen, dann in Menschengestalt, doch sie schlug ihn mit Gottes Kraft in die Flucht; wenige Tage später wurde sie entkleidet und mit Fackeln gesengt; als die schweren Brandwunden aber sofort wieder heilten und viele Menschen durch dieses Wunder gläubig wurden, führte man sie zum Richtblock. "Nun heb dein Schwert, Bruder, und schlage zu!" Mit diesen Worten, ruhig und tapfer wie ein Soldat, nahm sie Abschied vom Leben. sie ging ja zu dem, der sie aus der Nacht des Aberglaubens zum Licht der Wahrheit gerufen hatte.
 
    Mit der Stunde, wo ihr irdisches Dasein erlosch, begann ihr ewiges Weiterleben. Ob auch die Stadt Montefiascone in Etrurien sich rühmt ihre Reliquien zu besitzen, Sankt Margareth ist überall, wo ein Mensch in Not um ihre Fürbitte fleht. In vielen Gassen und Giebeln grüßt ihr Bild den Schaffenden und Wanderer; ihr Antlitz lächelt in der Freude des Sieges; der Drache zu ihren Füssen oder der Mensch, dem sie den Fuß in den Nacken setzt, ist Erinnerung und Mahnung an den Widersacher, den niederzuringen Gott unsere Schwachheit segnet.

 

Hinterglasbild Heilige Margaretha