KRISTALLTAG
1938 1998 2012 2014 2015 |
< zurück zu Vzbgm. Wilhelm Hauser weiter zu Mag.a Katrin Auer > |
Begrüßung von
Vizebürgermeister |
(Transkript) |
Meine sehr geehrten Damen und Herren ein herzliches Grüßgott auch von meiner Seite! |
Johannes Angerbauer, Goldhoff-Angerbauer wie er sich als Künstler nennt, hat 1998, das war anlässlich des 60jährigen Jahrestages der Reichskristallnacht, ein Kunstobjekt geschaffen. Ich habe ihn ebenfalls gefragt warum nennst du das Kristalltag wenn du erinnern möchtest, an die Reichskristallnacht. |
Er hat mir hier gesagt: Kristalltag steht für das vergangene Dunkel der Nacht vertreibende goldene Licht der Zukunft. |
Er hat damit nicht nur die Nacht dieses Pogroms gemeint, diese Reichskristallnacht, sondern er hat auch gemeint: die Nacht die Europa nicht nur an diesem Abend sondern auch viele Jahre danach umschlungen hielt, und dass es sehr lange gedauert hat bis das Licht wieder gekommen ist. Kaum haben wir geglaubt die Nacht ist vorbei, ist in einem Nachbarland von uns die Nacht wieder hereingebrochen. Daran möchte er wirklich mit seiner Kunstinstallation erinnern. |
Er hat sie in drei Phasen aufgeteilt. Er sagte für mich ist diese Aktion die Vergangenheit, das Fundament. Die Gegenwart das Gebäude und die Zukunft das Dach. |
Dieses Fundament, das ist für ihn, dass sind diese Spuren, die 38 Menschen - die das Schicksal der Verfolgung, der Vertreibung und Gewalt erleiden mussten - hinterlassen haben. Ihre Spuren auf einem Goldobjekt. Dann zerstört und konserviert mit einem Sicherheitsglas in einem Metallrahmen. Dann ist für ihn die zweite Phase gekommen. |
Die Gegenwart als Gebäude. Ich glaube da hat er sich hier ein sehr prominentes Gebäude ausgesucht. In dem, und darauf legt er großen Wert, man soll das nicht als ein Kunstwerk sehen, dass es einem Künstler hier ermöglicht wird auszustellen, sondern es geht ihm darum, dass die - stellvertretend für die vielen Menschen die gelitten haben - dass diese 38 Menschen die ihre Spuren hinterlassen haben Mahnmal und Erinnerung sind. Niemals wieder. Im Kleinen aber auch im Großen. |
Es wird als Dauerleihgabe hier bei uns in der Rathauspassage bleiben. Als Geschenk des Künstlers an die Stadt. Erinnern und mahnen: Niemals wieder! |
|
Ich bedanke mich beim Künstler. |
|
(Gunter Mayrhofer ist Vbgm. und Kulturreferent der Stadt Steyr, ÖVP) |