KRISTALLTAG
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1998 |
1998 / 2014 - Das Kristalltag Projekt wurde 1998 gänzlich mit Eigenmitteln finanziert. Kunst ist die Verantwortung für die Idee. Nur durch das Lernen aus der Vergangenheit, gepaart mit Verständnis und Empathie, ist die Forderung eines "Niemals Wieder" umsetzbar und Aufrecht zu erhalten. Wir stehen vor einer Zeit der immer größer werdenden Gefahr des Vergessens, der Verleugnung und Verniedlichung der Vergangenheit, der schleichenden Gefahr des Goldenen Schweigens. |
Ein Rückblick in das Tagebuch von 1998 zeigt die Vergänglichkeit von Webinhalten am Beispiel von externen Links. Die "Unvergänglichkeit" oder besser Nachhaltigkeit einer prozessorientierten Kunstdokumentation zeigen die internen Links auf der Projektseite, die 1998 online gestellt wurden. |
Zur "Archäologischen" Website von
1998: http://www.ta-art.com/kristalltag/doku98.htm |
Zu den Presse Berichten von 1998 |
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Im Buch "Fluchtspuren"
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Hiermit möchte ich mich auch für die digitale zur Verfügung Stellung der nachfolgenden Interviews bei Mag. Neuhauser bedanken |
Folgend ein kleiner Einblick in die menschlichen Schicksale,
die sich im Gold des Kristalltag Objekts spiegeln: |
Station 02 Bosnische Familie, 1992 in serbischen Konzentrationslager, 3 Erwachsene, 2 Kinder |
(...) Die Aufseher waren fürchterlich, immer wieder wurden
wahllos Leute ermordet. Sie haben sie in einer Reihe aufgestellt und
erschossen, hauptsächlich Männer, aber auch Frauen und Kinder. Draußen
wurden die Leichen dann auf einem Stapel gelegt. Wir kannten viele Leute,
durften aber mit niemandem reden. Sie schlugen uns, mir haben sie ein Messer
an die Kehle gehalten und mich gefragt: ”Wo ist dein Vater?” |
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Station 03 Junge Bosnierin, 1992/93 in verschiedenen serbischen Konzentrationslager |
(...) Dieses Lager war fürchterlich, wir hatten keine Ruhe,
immer wieder holten sie uns, brachten uns in ein Haus neben dem Lager und
vergewaltigten uns. Wenn wir uns geweigert oder gewehrt haben, haben sie uns
geschlagen oder gedroht, uns umzubringen. Einmal wollte mir jemand eine
Handgranate geben, er meinte: ”Damit kannst du dich in die Luft jagen, wenn
es noch schlimmer wird.” Ich hab sie nicht genommen. Egal was passierte -
ich wollte nicht sterben. |
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Station 07 87-jährige Österreicherin. 1934 in die Sowietunion emigriert, 1938 dort ausgewiesen und den Nazis übergeben |
(...) Eines Nachts im Februar 1938 kamen sie: zwei Männer
und eine Frau vom NKWD. Wir wußten sofort, was sie wollten. Ich war
hochschwanger und zitterte vor Angst und Verzweiflung. Aber was konnte ich
tun, sie führten ihn ab. Ich begriff es nicht, ich war wie vor den Kopf
gestoßen. Vor meinem Mann waren schon viele andere Schutzbündler, auch
Steyrer, festgenommen worden. Irgendeine nichtssagende Bemerkung über
Goebbels war angeblich die Ursache für die Denunziation durch einen
russischen Arbeitskollegen. Die Anklage lautete auf Hochverrat. |
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Station 17 |
(...) |
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Seite in prozessorientierter Bearbeitung
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Beschreibung des Kristalltag Projekts in der Magisterarbeit von Mag.a. Manuela Schmid, 1999 |
2014-11-06 |
Begrüssungsrede von Mag. Karl Ramsmaier |
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