KRISTALLTAG

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1998

> Zur Dokumentation der Handlung vom 6. - 9. Nov. 1998

 

1998 / 2014 - Das Kristalltag Projekt wurde 1998 gänzlich mit Eigenmitteln finanziert. Kunst ist die Verantwortung für die Idee. Nur durch das Lernen aus der Vergangenheit, gepaart mit Verständnis und Empathie, ist die Forderung eines "Niemals Wieder" umsetzbar und Aufrecht zu erhalten. Wir stehen vor einer Zeit der immer größer werdenden Gefahr des Vergessens, der Verleugnung und Verniedlichung der Vergangenheit, der schleichenden Gefahr des Goldenen Schweigens.

Ein Rückblick in das Tagebuch von 1998 zeigt die Vergänglichkeit von Webinhalten am Beispiel von externen Links. Die "Unvergänglichkeit" oder besser Nachhaltigkeit einer prozessorientierten Kunstdokumentation zeigen die internen Links auf der Projektseite, die 1998 online gestellt wurden.

 
Zur "Archäologischen" Website von 1998:
http://www.ta-art.com/kristalltag/doku98.htm
 
Zu den Presse Berichten von 1998
 

 

Im Buch "Fluchtspuren"
von Mag. Waltraud Neuhauser und Mag. Georg Neuhauser sind die Schicksale einiger Gold Spuren SpenderInnen berührend dokumentiert
Edition Sandkorn, Verlag Franz Steinmaßl, 1998,
ISBN 3 9000943 68 0

Hiermit möchte ich mich auch für die digitale zur Verfügung Stellung der nachfolgenden Interviews bei Mag. Neuhauser bedanken

 
 
Folgend ein kleiner Einblick in die menschlichen Schicksale, die sich im Gold des
Kristalltag Objekts spiegeln:
 
Station 02
Bosnische Familie, 1992 in serbischen Konzentrationslager, 3 Erwachsene, 2 Kinder
 
 

(...) Die Aufseher waren fürchterlich, immer wieder wurden wahllos Leute ermordet. Sie haben sie in einer Reihe aufgestellt und erschossen, hauptsächlich Männer, aber auch Frauen und Kinder. Draußen wurden die Leichen dann auf einem Stapel gelegt. Wir kannten viele Leute, durften aber mit niemandem reden. Sie schlugen uns, mir haben sie ein Messer an die Kehle gehalten und mich gefragt: ”Wo ist dein Vater?” (...)

 
Weiter zum gesamten Interview (März 1998)
 

 
Station 03
Junge Bosnierin, 1992/93 in verschiedenen serbischen Konzentrationslager
 
 

(...) Dieses Lager war fürchterlich, wir hatten keine Ruhe, immer wieder holten sie uns, brachten uns in ein Haus neben dem Lager und vergewaltigten uns. Wenn wir uns geweigert oder gewehrt haben, haben sie uns geschlagen oder gedroht, uns umzubringen. Einmal wollte mir jemand eine Handgranate geben, er meinte: ”Damit kannst du dich in die Luft jagen, wenn es noch schlimmer wird.” Ich hab sie nicht genommen. Egal was passierte - ich wollte nicht sterben. (...)

 
Weiter zum gesamten Interview (März 1998)
 

 
Station 07
87-jährige Österreicherin. 1934 in die Sowietunion emigriert, 1938 dort ausgewiesen und den Nazis übergeben
 
 

(...) Eines Nachts im Februar 1938 kamen sie: zwei Männer und eine Frau vom NKWD.  Wir wußten sofort, was sie wollten. Ich war hochschwanger und zitterte vor Angst und Verzweiflung. Aber was konnte ich tun, sie führten ihn ab. Ich begriff es nicht, ich war wie vor den Kopf gestoßen. Vor meinem Mann waren schon viele andere Schutzbündler, auch Steyrer, festgenommen worden. Irgendeine nichtssagende Bemerkung über Goebbels war angeblich die Ursache für die Denunziation durch einen russischen Arbeitskollegen. Die Anklage lautete auf Hochverrat.  (...) 

 
Weiter zum gesamten Interview (Mai/Juni 1997)  
 

 

Station 17
Pensionist aus der Bukowina, 1940 von dort über verschiedene Zwischenlager nach Polen, von dort 1945 nach Österreich 

 
 
 

(...) Es hieß übrigens öfter: "Der dort kommt ins KZ" oder "Wenn du so weitermachst, kommst du nach Auschwitz". Auschwitz wurde oft genannt, zumindest ab 1944. Jeder wußte, daß es dort ein Lager gab, daß vor allem die Juden dort hingebracht wurden. Im 42er Jahr sah ich in Bielitz noch Juden die Straßen kehren. Ich weiß auch, daß sie die Tramway nicht benutzen durften und deshalb nur zu Fuß unterwegs waren. In Bielitz gab es damals noch viele Juden, aber plötzlich waren sie alle weg. (...) 

 
Weiter zum gesamten Interview (Juni 1998)  
 

 

Seite in prozessorientierter Bearbeitung

 

Zur Dokumentation der Handlung vom 6. - 9. Nov. 1998

Pressereaktionen 1998

 

Beschreibung des Kristalltag Projekts in der Magisterarbeit von Mag.a. Manuela Schmid, 1999

Text zum Kristalltag Projekt von Mag. Karl Ramsmaier, 1999

Zur Gesamt Chronologie 1998-2014 

 

2014-11-06

Enthüllungsrede von Mag.a. Katrin Auer

Begrüssungsrede von Mag. Karl Ramsmaier

Audiodatei der Enthüllungsfeier

Kristalltag Gedenkminute und Knistern - YouTubeVideo